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Acrylwanne – badezimmer.com

Sanitäracryl - Mehr als nur Lückenfüller!

Bereits zu Beginn der 1970er Jahre diente Sanitäracryl der Erzeugung von Badewannen. Seither hat es sich aufgrund der Formenvielfalt zu einem beliebten Material sowohl für Wannen als auch für Duschtassen entwickelt. 

Auch das geringe Gewicht hat diese Produkte - vor allem bei Handwerkern - so beliebt gemacht. So hat Sanitäracryl als Werkstoff bereits eine lange Vergangenheit und ist mehr als ein Lückenfüller in diversen Fugen. 

Was ist Sanitäracryl und wie werden Produkte daraus gefertigt? 

Als Grundstoff für die Fertigung von Acrylprodukten werden Platten aus Acryl, einem transparenten Kunststoff, verwendet. Die Platten sind je nach Qualität zwischen drei und sechs Millimeter stark. Durch anfängliches Erwärmen auf etwa 100 - 120 °C werden diese weich und verformbar. Die flexiblen Platten aus Sanitäracryl werden nun auf die dafür vorgesehene Form gelegt und mittels eines sogenannten Vakuum-Ziehverfahrens in die richtige Form gezogen. Je nach gewünschtem Produkt und Design verwenden Hersteller unterschiedliche Formen im Fertigungsprozess, um das Rohmaterial in die richtige Form zu ziehen. Besitzt die Badewanne oder die Duschtasse die gewünschte Gestalt, wird das geformte Sanitäracryl abgekühlt, um wieder einen festen Zustand zu erlangen.

Damit das entstandene Produkt auch stabil bleibt, tragen Hersteller an der Unterseite standardmäßig ein Gemisch aus Kunstharz und Glasfasern auf. Eine chemische Reaktion dieser beiden Stoffe erzeugt eine deutlich verstärkte Außenhaut der Wanne. Abschließend wird die trockene, ausgehärtete Bade- beziehungsweise Duschwanne am Wannenrand gefräst und erhält Aussparungen für Ab- und Überlauf.

Wie aus dem Produktionsprozess erkennbar, sind der Gestaltungsfreiheit von Produkten aus Sanitäracryl heutzutage kaum Grenzen gesetzt. So lassen sich beinahe uneingeschränkte Radien, steile Liegeflächen bei Badewannen für optimalen Komfort und problemlos starke Kanten formen. Eine breite Formauswahl ist das Ergebnis davon.

Die häufigsten Einsatzbereiche

Aufgrund der Formbarkeit sind Badewannen und Duschtassen der häufigste Einsatzbereich für Sanitäracryl. Auch hier werden Formen und Erzeugnisse ständig weiterentwickelt. Vor allem freistehenden Wannen und bodenbündigen Duschtassen wurde in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Selten aber doch werden auch Waschtische aus Sanitäracryl erzeugt.  Diese haben sich jedoch aufgrund der doch etwas weicheren Materialoberfläche nicht durchgesetzt. 

Der Preis ist heiß!

Eines der größten Argumente für Acrylerzeugnisse ist der Preis. Die „einfache“ Herstellung und vor allem das Grundmaterial machen Acrylwannen und Tassen um vieles günstiger als vergleichbare Stahl-Email-Produkte. Aber Achtung! Auch unter den Sanitäracryl-Produkten gibt es qualitativ große Unterschiede. Ein möglicher Preisunterschied resultiert aus der Stärke der jeweils verwendeten Acrylplatten. Grundsätzlich haben die Ausgangsplatten eine Materialstärke von 3 mm - 6 mm. Beim Tiefziehen wird das Material „gestretcht“, wodurch sich die Materialstärke vor allem an den Seitenwänden um rund die Hälfte reduziert. Bei 3 mm Ausgangsmaterial bleiben daher nur zirka 1,5 mm Wandstärke über – bei 6 mm Ausgangsmaterial sind es schon 3 mm. Je dicker diese Wandstärke, umso besser die Qualität der Wanne und dementsprechend höher ist der Preis, den Sie bezahlen müssen. Prüfen Sie daher die Materialstärke! Gute Prüfpunkte sind der Wannenrand, Ablauf- oder Überlaufbohrung. 

Acryl Badewanne mit Überlauf (Quelle: badezimmer.com)

Auch der Sichttest kann beim Qualitätscheck helfen. Halten Sie die zum Kauf beabsichtigte Wanne gegen das Licht. Können Sie es durchscheinen sehen, dann Finger weg! Ist eine eigenständige Prüfung nicht möglich, hinterfragen Sie die Materialstärke bei einem Berater. Bei bekannten Markenherstellern (Polypex, Duscholux & Artweger) können Sie sich in der Regel auf die Qualität verlassen.

Es fühlt sich wärmer an?!

Ja wenn Sie eine Wanne aus Sanitäracryl berühren, fühlt sich die Oberfläche im Vergleich zu einer Stahl-Email-Wanne stets wärmer an. Auch beim Einsteigen in die Duschtasse macht das einen Unterschied. Dies ergibt sich aus der Zusammensetzung des Grundmaterials und der Oberflächen-Beschaffenheit. Der vermeintliche Effekt, dass die Wanne die Wassertemperatur länger speichert ist jedoch ein Gerücht - dementsprechend vernachlässigbar. Der große Temperaturverlust des Badewassers entsteht über die Wasseroberfläche zum Raum. 

Einbaubadewanne aus Acryl mit Ablagefläche (Quelle: badezimmer.com)

Der richtige Einbau garantiert volle Entspannung! 

Vielleicht kennen Sie das Gefühl wenn Sie in eine Badewanne aus Sanitäracryl steigen und der Boden unter Ihnen gibt etwas nach, besser gesagt schwingt?! Bei thermischer und mechanischer Belastung „bewegen“ sich Acrylwannen wesentlich mehr als Stahlwannen. Dadurch reißen Silikonfugen schneller, was zu gefürchtetem Wassereintritt führen kann. Egal ob Badewanne oder Dusche - Montagewinkel und ein passendes Fußgestell sind Pflicht! Bei größeren Duschtassen gibt es zusätzliche Füße oder Keile zur Unterstützung. Alternativ dazu verwenden Handwerker auch geschäumte Wannenträger. Diese sorgen für eine zusätzliche Schallentkopplung zum Gebäude. Das in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzlich vorgeschriebene Dichtband ist immer einzubauen. Es dient als Verbindung zum ebenfalls verpflichtenden Dichtanstrich - egal ob bei Acryl oder Stahlemail, Wanne oder Tasse.

Reinigen und Instand halten

Durch hohe Krafteinwirkung - etwa durch einen herabfallenden Glasbecher - kann die Oberfläche von Sanitäracryl beschädigt werden. Sollte dies der Fall sein, lassen sich solche Schäden durch eigene Ausbesserungssets beinahe rückstandslos reparieren. Kleinere Kratzer können einfach auspoliert werden. Wenn Sie Schäden nicht selbst reparieren wollen, gibt es natürlich auch dafür Profis. Kontaktieren Sie in solchen Fällen am besten den Kundendienst des Herstellers, Ihren Händler oder den Installateur Ihres Vertrauens. 

Aufgrund der äußerst glatten und porenfreien Oberflächen-Beschaffenheit von Sanitäracryl ist die Reinigung äußerst problemlos. Dafür verwenden Sie am besten herkömmliches Spülmittel und wischen die Wanne mit einem Schwamm oder weichen Tuch sauber. Hartnäckige Kalk-Ablagerungen entfernen Sie am einfachsten mit Essig respektive Essigreiniger. Zum Abschluss einfach mit Wasser abspülen und schon erstrahlt die Oberfläche wieder im herkömmlichen Glanz. Verwenden Sie auf keinen Fall bekannte Kalkentferner. Diese enthalten Chemikalien, welche die Oberfläche Ihrer Produkte nachhaltig verändern. Ebenso abzuraten ist von der Verwendung von Scheuermitteln und Mikrofasertüchern, welche durch deren scheuernden Effekt die äußerste Schicht zerkratzen. Dadurch wird die Oberfläche zunehmend schwerer sauber zu halten. Mit einer leicht abrasiven Autopolitur sind Kratzer von Scheuermitteln jedoch durchaus wieder weg zu bekommen.

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